Female Athlete Triad: Ein unterschätztes Risiko für Sportlerinnen

Sport ist gesund und fördert die körperliche Fitness – jedoch gibt es auch Risiken, die oft übersehen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Female Athlete Triad, eine Erkrankung, die insbesondere Frauen betrifft, die intensiven Sport betreiben. Viele kennen diese Erkrankung nicht, dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende Gesundheitsstörung.

Was ist die Female Athlete Triad?

Die Female Athlete Triad bezeichnet eine hormonelle Dysbalance, die durch dauerhaft intensives Training entsteht. Dabei sinken die Werte der Geschlechts- und Knochenhormone, was sich negativ auf den Hormonstoffwechsel auswirkt. Durch die extreme körperliche Belastung, einen hohen Stoffwechsel und eine kalorienarme Ernährung wird das Körperfett reduziert. Dadurch sinkt auch der Cholesterinspiegel, ein wichtiger Baustein für die Produktion von Hormonen, einschließlich der Geschlechtshormone und Vitamin D, das für die Knochengesundheit wichtig ist.

Die Female Athlete Triad umfasst drei Hauptkomponenten: Essstörungen, Zyklusstörungen und Osteoporose. Diese können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Welche Beschwerden treten auf?

Frauen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, klagen häufig über Schmerzen im Bereich des Fußes, Unterschenkels oder der Hüfte. In einigen Fällen kann dies zu einem Ödem im Knochen oder – im schlimmsten Fall – zu einem Ermüdungsbruch führen. Besonders bei Balletttänzerinnen ist dies häufig der Fall, da sie sich oft kalorienbewusst ernähren und dadurch einen niedrigen BMI haben. Gleichzeitig setzen sie ihre Knochen durch häufige Sprünge einer enormen Belastung aus. Auch bei Marathonläuferinnen und Triathletinnen beobachten wir dieses Problem, besonders wenn der hormonelle Stoffwechsel gestört ist.

Warum tritt die Krankheit auf, obwohl Sportlerinnen auf ihre Gesundheit achten?

Oft folgen betroffene Sportlerinnen einem ausgeklügelten Ernährungsplan und berücksichtigen dabei die wichtigsten Nährstoffe. Ein häufig unterschätztes Problem ist jedoch die unzureichende Vitamin-D-Aufnahme. Vitamin D wird nur in Verbindung mit Fett verstoffwechselt – und bei einer fettarmen Ernährung kann es zu einem Mangel kommen. Wenn starker sportlicher Einsatz auf eine reduzierte Ernährung trifft, ist die Female Athlete Triad nicht nur ein Problem von Profi-, sondern auch von Freizeitsportlerinnen.

Wie wird die Female Athlete Triad behandelt?

Die Behandlung der Female Athlete Triad beginnt mit einer gründlichen Analyse des Gesundheitszustands. Besonders bei Ausdauersportlerinnen, deren BMI im unteren Bereich liegt, wird der Hormon- und Vitamin-D-Status überprüft. Falls notwendig, kommen Nahrungsergänzungsmittel wie hochdosiertes Vitamin D, Calcium und andere ortho-molekulare Substanzen zum Einsatz, um den Knochenstoffwechsel zu optimieren, die Leistungsfähigkeit zu steigern und Verletzungen vorzubeugen. Gleichzeitig wird die Knochendichte überprüft und die Ernährung sowie die hormonelle Situation angepasst.

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Dauer der Therapie hängt von der individuellen Grundkonstitution der Patientin ab. Am schnellsten lässt sich die Situation verbessern, wenn nur ein Vitamin-D-Mangel vorliegt und noch keine Knochensubstanz verloren gegangen ist. Ist bereits Knochensubstanz verloren, dauert die Behandlung länger. Die höchste Knochendichte haben Frauen in ihren Mittzwanzigern, und sie profitieren von dieser maximalen Dichte bis ins hohe Alter. Daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig auf einen Vitamin-D-Mangel und eine gestörte Hormonbalance zu reagieren.

„Die Female Athlete Triad lässt sich gut behandeln“, sagt Prof. Dr. med. Philip Catalá-Lehnen, Ärztlicher Direktor des Lans Medicum Hamburg. „Wenn Frauen ihre Defizite in Bezug auf Ernährung und Vitamin-D-Mangel beheben, gibt es keinen Grund, mit dem Sport aufzuhören.“ Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können helfen, langfristige gesundheitliche Schäden zu vermeiden und die sportliche Leistungsfähigkeit zu erhalten.“